Das Schanzer-Häusl

Böhmerwaldhaus wie hüben und drüben

Schanzerhäusl

Charakteristisch ist das weit herabgezogene Schopfwalmdach mit Schindeldeckung. Wohnung, Viehstall und Stadel sind unter diesem Dach vereint. Vor dem Giebel ist ein windgeschützter Schrot, eine Hochlaube angebaut.

Das für Finsterau gesicherte Haus, nach den letzten Besitzern Schanzer-Häusl genannt, birgt eine urtümliche Rauchkuchl mit gemauertem Backofen und offenem Herd, in der Stube einen gekachelten Sessel-Herdofen.

Der Grundriss mit dominierender Stube und die Blockbautechnik kennzeichnen das Bauernhaus Niederbayerns ebenso, wie das Gebirgshaus des bairischen Alpenraums von Südtirol über Westösterreich bis Oberbayern.
Die Verbreitung dieses Blockbau-Stubenhauses reicht bis in den Böhmerwald, wo deutsche und tschechische Bauern ähnliche Häuser bewohnten. Mit dem flachen Legschindeldach heißt dieser Haustyp im Bayerischen Wald Waldlerhaus, mit dem steilen, an den Giebelseiten abgewalmten Stroh- oder Nagelschindeldach wird er Böhmerwaldhaus genannt.

Erbaut zwischen 1826 und 1840, in Riedelsbach bei Neureichenau bewohnt bis 1963 – Dokumentation und Abtragung 2000, Wiederaufbau mit Rekonstruktion des Schopfwalm-Daches 2006/07.

Der Wiederaufbau des Schanzer-Häusls im Freilichtmuseum Finsterau wurde gefördert von der Europäischen Union im Rahmen der Gemeinschaftsinitiative LEADER+, außerdem vom Land Bayern mit Mitteln aus dem Kulturfonds Bayern.

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